Der Templerorden in Paris
Getreu ihrer Linie immer in der Nähe der Macht zu sein, lassen sich die Templer auch in Paris nieder. Zum Zeitpunkt des Untergangs des Templerordens 1307 ist Paris neben London die wichtigste Templerniederlassung.
Die Templer sind seit ihrer Gründung sehr eng mit Frankreich verbunden. Frankreich wird als Gegenpart zum heiligen Römischen Reich, welches sich auf einen größeren Teil des heutigen Deutschland erstreckt, unter Ludwig IX auch Ludwig der Heilige zur führenden Macht in Europa. Ludwig befehligt die größte Armee und besitzt die meisten Ländereien.
Die Templer unterhalten schon sehr früh in ihrer Geschichte ab 1240 unter Ludwig IX. von Frankreich eine Niederlassung in Paris. Nach dem Fall von Akkon im heiligen Land und dem damit weggefallenen Auftrag die Pilger zu schützen, bauen die Templer in Paris einen eigenen Stadtteil. Etwas nördlich des historischen Stadtkern von Paris entsteht auf dem Gebiet des heutigen 3. Arrondissment der neue Hauptsitz der Templer. Er besteht aus einer Templerkirche, einer Templerburg und einem Templerhof. Dieser Bezirk heißt noch heute Temple.
Verhaftung der Templer in Paris
Das Militär Philipp IV. von Frankreich stürmt am Freitag den 13. Oktober 1307 den Bezirk Temple und verhaftet alle anwesenden Templer. Dies ist der Anfang vom Ende des Templerordens insgesamt. Der Bezirk Temple wird nach der Auflösung des Templerordens nicht, wie Philipp IV. sich erhofft hat, an den französischen Staat gegeben, sondern an den Johanniterorden, der als Malteserorden bis heute existiert. Die Johanniter halten den Templerbezirk in Paris bis zur französischen Revolution. Während der Revolution ist Ludwig XVI. und seine Familie im alten Templerbezirk gefangen. Der Sohn Ludwig XVI., Ludwig XVII. Stirbt 1795 in der Templerburg.
In der Stadt Paris selbst erinnert unter anderem noch die gotische Kathedrale Saint Sulpice an die Templer in Paris. Mitten durch die Kirche von Saint Sulpice führt bis 1884 der Pariser Nullmeridian.