Der Templerorden in Italien
Italien ist in der Zeit der Templer in verschiedene Teile geteilt. Zum einen ist da der Norden. Im Norden haben sich im Lauf der Zeit bedeutende Stadtstaaten entwickelt. Als Beispiele sind hier Florenz, Genua, Pisa und Venedig zu nennen. Diese Städte sind unabhängig von irgendwelchen Königen, Kaisern oder Fürsten. Weiterhin gibt es unabhängige Grafschaften wie zum Beispiel Piemont mit seiner Hauptstadt Turin oder die Lombardei.
In der Mitte des heutigen Italiens ist der Kirchenstaat, der Vorläufer des heutigen Vatikans. In diesem Bereich haben die Templer kaum Einfluss, sie haben lediglich Vertretungen beim Heiligen Stuhl.
Der Süden von Italien mit Neapel, Kalabrien, Apulien und Sizilien gehört zum Heiligen Römischen Reich.
Die Templer in Trani
Ihre erste Niederlassung in Italien haben die Templer in der apulischen Stadt Trani. Trani ist zu dieser Zeit ein Haupteinschiffungshafen für die Weiterreise in das heilige Land. Im Hafen von Trani schiffen sich sowohl Kreuzfahrer als auch Pilger ein. Trani gehört zur Zeit der Kreuzzüge zum Heiligen Römischen Reich. Zunächst ist das Verhältnis zwischen den Kaisern und den Templern recht gut. Während des dritten Kreuzzuges gründet Kaiser Friedrich I. auch Barbarossa genannt, den Deutschen Orden. Mit der Gründung des unter kaiserlichen Schutzes stehenden Ordens verlieren die Templer noch bevor deren Blütephase beginnt, ihren Einfluss auf das Heilige Römische Reich. Das Verhältnis zwischen den deutschen Herrschern über Süditalien und den Templern bessert sich erst Ende des 13. Jahrhunderts wieder. Anfang des 14. Jahrhunderts, nur fünf Jahre vor der Verhaftung der ersten Templer in Paris, unterstützen die Templer den Herrscher von Sizilien Charles I. von Anjou in seinem Krieg gegen den Kaiser Andronikos von Byzanz.
Von den Templer in Süditalien ist in Trani heute noch die Kirche Ognisanti und das Templerhospiz vorhanden. Weitere Sehenswürdigkeiten in Trani aus der Zeit der Templer sind das Schwabenkastell und die Kathedrale der Stadt. Etwas außerhalb der Stadt befindet sich das Castel del Monte, welches von Friedrich II. erbaut worden ist. In der Kirche San Marco in Messina sitzt der Provinzmeister der Provinz Sizilien / Kalabrien.
Die Templer in Norditalien
Im Norden von Italien suchen sich die Templer die Orte für ihre Niederlassungen wieder anhand des ursprünglichen Gründungsauftrages aus. Die Templer beziehen in Orten nahe der Via Francigena ihre Niederlassungen. Die Via Francigena ist auch als Via Romea, Frankenstraße und Frankenweg bekannt. Die Via Francigena ist die Hauptpilgerstraße nach Rom zu den Gräbern des Apostel Paulus und des Apostel Petrus. Die Via Francienga verläuft zunächst auf dem Seeweg von Canterbury nach Calais. Von Calais für die Pilgerstraße über Arras, Reims, Besacon, Pontarlier, Lousanne, St. Moritz, Pavia, Piacenza, Fidenza, Parma, Carrara, Lucca, San Gimigniano, Siena und schließlich nach Rom. Der Hauptsitz der Templer in Piemont befindet sich in Asti. Leider sind in Asti keine Zeugnisse der Templer vorhanden. Spuren der Templer in Italien sind heute noch in Poggibonsi in der Provinz Siena zu sehen. Poggibonsi liegt zwischen Florenz und Siena. In der Ortschaft befindet sich das Castello della Magione. Das Castello della Magioni ist der ehemalige Hauptsitz der Templer in der Toskana. Das Castello della Magioni ist nach der Auflösung der Templer an die Johanniter gegangen.