Die Blütezeit der Templer
Nach den drei päpstlichen Bullen zwischen 1139 und 1145 genießen die Templer in Europa nicht nur großes Ansehen auch besitzen sie riesige Landschaften in Europa und im heiligen Land.
Entlang der beiden wichtigsten Pilgerstraßen der damals bekannten Welt, unterhalten die Templer so genannte Komtureien. Die wichtigsten Pilgerstraßen sind zunächst die Straßen nach Jerusalem und der Jakobsweg von Frankreich in das heutige Spanien nach Santiago de Compostela.
Während im heiligen Land die Templer auf den Schutz der Pilger und der heiligen Städten bedacht gewesen sind, entwickelte sich in Europa ein Finanzimperium, welches selbst Kaisern finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt hat.
Die eigentliche Blütezeit der Templer bezieht sich auf die Zeit zwischen dem zweiten und dem dritten Kreuzzug (1147-1192). In dieser Zeit haben die Templer den Rum einer perfekten Armee erhalten. Sie haben gegen die immer stärker werdenden Moslems, die untereinander jedoch zerstritten sind, gekämpft und haben die heiligen Stätten beschützt. In Europa sind sie insbesondere durch den spanischen König im Kampf gegen die in Südspanien sitzenden Mauren eingesetzt worden. Dadurch das sie dem Papst direkt unterstanden haben, hat der Großmeister der Templer selbst entscheiden können, mit wem er paktiert. Diese Entscheidungsfreiheit hat dafür Sorge getragen, das die Templer in Kriege Spaniens gegen Frankreich verwickelt worden sind.
Einnahmequellen der Templer
Der Orden der Templer hat in dieser Zeit fünf wichtige Einnahmequellen, die den Reichtum, der in machen Büchern als plötzlich bezeichnet wird, erklären.
Die Templer befinden sich im heiligen Land und kämpfen dort an der Seite der anderen Kreuzritter. Während dieser Kämpfe fällt den Templern einiges an Kriegsbeute in die Hände. Da die Levante, die Region um das Mittelmeer, nicht sehr reich ist, und noch dazu die wohlhabenden Städte in den Kreuzfahrerstaaten liegen, ist dies nur ein Nebenverdienst für die Templer.
Dadurch, das die Templer sich in Westeuropa großer Beliebtheit erfreuen, treten immer mehr Männer dem Orden der Templer bei. Diese Männer sind meist Adlige oder Wohlhabende. Dem einzelnen Templer ist es nicht gestattet Besitz zu haben. Eine der Ordensregeln, welche bereits von Hugo von Payens und dem heiligen Bernhard aufgestellt worden ist, fordert von den Ordensbrüdern der Templer den Verzicht auf materielle Güter und Armut. Diese Regel gilt für den einzelnen Templer aber nicht für den Templerorden an sich. Durch Schenkungen bei Eintritt in den Orden ist ein beträchtlicher Teil des Templer Vermögens entstanden.
Schenkungen von Außenstehenden an die Templer
Abgesehen von den Männern, die in den Orden selbst eintreten, bezieht der Orden der Templer Einnahmen aus Schenkungen von Außenstehenden. Es ist modern für die Templer zu spenden. Jeder sieht in den Templern diejenigen, die die Pilger auf ihrem Weg zum heiligen Grab schützen. Alle sind froh, das es die Templer gibt.
Die nächste Einnahmequelle der Templer ist die Verwaltung von Gütern. Viele brechen auf um zu den heiligen Stätten zu pilgern. Doch die Reise ist lang und nicht ungefährlich. Bricht nun also ein Edelmann in Richtung Jerusalem auf, muss er dafür sorge tragen, das in den nächsten beiden Jahren alles so weit läuft, wie er es möchte. Er vertraut daher seinen Besitz dem Templerorden an, welcher diesen in seiner Abwesenheit verwalten soll. Die Verwaltung der Güter lassen sich die Templer recht gut bezahlen. Häufig kommt es vor, das wenn der Eigentümer der Güter nicht wieder kommt, der Besitz in das Eigentum der Templer über geht.
Das Bankwesen als Templer-Einnahmequelle
Eine weitere bedeutende Einnahme ist für die Templer, das von ihnen begründete Bankwesen. Nicht nur das sie gegen die christliche Tradition Geld gegen Gebühren verleihen, sie richten auch eine Art Kontensystem für Pilger ein.
Summiert man die Einnahmen aus den verschiedenen Einnahmequellen, erklärt sich der Reichtum der Templer sehr schnell.
Die Templer gelten in ihrer Zeit als anständige, gottesfürchtige und weise Ordensmänner. So kommt es auch, das sie Berater sind der reichen und Mächtigen des 12. und 13. Jahrhunderts. In der Innenstadt von London gibt es die Temple Church und in Paris einen ganzen Templer Stadtteil. Die Komtureien verteilen sich in ganz Westeuropa und erwirtschaften immer größere Gewinne.