Templer - die ersten offiziellen Bänker
Im Lauf ihrer Geschichte werden die Templer zu den ersten europäischen Bänkern. Durch ein ausgeklügeltes System gelingt es den Tempelrittern den Scheck zu erfinden.
Wenn ein Europäer aufbricht um nach Jerusalem zu pilgern, stellen sich ihm zwei Probleme. Das erste Problem ist, wer verwaltet in seiner Abwesenheit seine Güter und das zweite ist, wie schützt er sich auf der Reise vor Diebstahl und Raub.
Die beste Möglichkeit für einen Pilger ist, er übergibt sein Vermögen an die Templer. Die Templer verwalten in der Zeit der Abwesenheit das Gut des Pilgers. So eine Reise kann in der damaligen Zeit auch mal zwei Jahre dauern. Die Templer sorgen dafür, das die Einnahmen weiter fließen und das das Gut geschützt ist.
Wie das Bankwesen der Templer funktioniert
Vor der Reise erhält der Reisende eine Art Reisegutschein. In diesem Gutschein steht verschlüsselt wie viel Vermögen der Pilger besitzt. Er kann mit diesem Reisegutschein von Templerkomtur zu Templerkomtur ziehen. An den jeweiligen Stationen erhält er Unterkunft und er kann einen Teil Bargeld abheben. Der Verwalter der jeweiligen Komtur sieht anhand des verschlüsselten Gutscheins, wie hoch das Vermögen des Reisenden ist, wie viel er bereits ausbezahlt bekommen hat in den anderen Komturen und wie viel er dem Pilger noch auszahlen kann.
Der Trick der Templer Bankgeschäfte zu tätigen
Die Templer treten nicht nur als Verwalter von Besitz in Erscheinung. Die Templer sind auch die ersten, die Geld gegen Zahlung verleihen. Die Bezinsung von Darlehen ist von der katholischen Kirche verboten, die Templer erheben jedoch keine Zinsen auf ihre Kredite. Sie vermieten ihre Kredite einfach. Dieser rein sprachliche Unterschied und das Wohlwollen des Vatikan lässt die Templer zu Geldverleihern werden.
Die Finanzmacht der Templer
Dieses Geschäft bringt den Tempelrittern sehr hohe Einnahmen aber auch mächtige Feinde. Die Templer entscheiden quasi mit, wenn es um Krieg oder Frieden geht. Leihen die Templer dem Kriegsherren kein Geld, kann der seinen Feldzug nicht führen oder muss ihn abkürzen. Dies hat in der Konsequenz zur Folge, dass der Herrscher einen Kredit der Templer benötigt.
Die Finanzmacht der Templer bringt Feinde
Diese Macht und die Feinde, welche diese Macht mitbringt, sind auch das Ende der Templer. Die Templer wollen Philipp IV. von Frankreich keine Geld leihen, um gegen den Verbündeten der Templer Edward I. von England zu ziehen. Philipp IV. klagt darauf hin die Templer der Ketzerei, der Gotteslästerung, der Homosexualität und der Verehrung eines Götzen an. Durch Papst Clemens V., ein Jugendfreund von Philipp IV., wird der Templerorden 1312 aufgelöst.