Der Templerorden im Libanon
Im Libanon sind drei bedeutende Kreuzritterburgen erhalten, wobei eine davon eine Templerburg ist. Die Templer sind zwar in allen drei Burgen vertreten, in deren Eigentum ist jedoch nur eine.
Die Stadt Tripolis ist zunächst die Hauptstadt der Grafschaft Tripolis, die als letzter der drei Kreuzfahrerstaaten gegründet wird. Tripolis wird 1102 von Raimund IV. von Toulouse-St. Gilles erobert. Von 1104 bis 1109 befindet sich die Stadt wieder in der Hand der Araber. Tripolis wird 1109 unter Bertram, dem Sohn Raimund IV. und mit Unterstützung der Flotte von Genua, wieder in Besitz genommen. Sowohl 1157 als auch 1170 wird die Stadt von schweren Erdbeben stark beschädigt. Die Herrschaft über Tripolis geht 1187 an das Fürstentum Antiochia. Als 1271 die Mameluken das Chastel Blanc erobern, flieht ein Teil der Templer nach Tripolis. Doch auch Tripolis wird 1289 von den Mameluken erobert und die Templer fliehen nach Akkon und Tortosa.
Die Kreuzritterburg Toron und die Templer
Die Kreuzritterburg Toron ist eine weitere Festung im Libanon, in der die Templer wirken. Auch diese Festung ist nicht Eigentum der Templer. Die Burg Toron wird 1105 oder 1106 von dem Fürsten von Galiläa Hugo von Falkenberg erbaut. Die Burg wechselt im Lauf der Zeit immer wieder ihre Besitzer. Mal sind die Kreuzfahrer die Burgherren, mal Saladin und später dann wieder die Kreuzfahrer. 1266 wird die Burg von Sultan Baibars eingenommen und komplett geschleift. Die Templer, die in der Burg stationiert sind und fliehen können, begeben sich nach Tortosa und Akkon. Um 1760 wird die Burg im osmanischen Reich wieder aufgebaut, verkommt aber seit dem Zusammenbruch des osmanischen Reiches wieder zur Ruine.
Burg Beaufort und die Templer
Die für die Templer wichtigste Besitzung im Libanon ist die Burg Beaufort. Die Burg Beaufort ist auch als Biaufort und Belfort bekannt. Die Burg liegt auf einer Höhe von 675m über dem Meeresspiegel und über dem Tal des Flusses Litani. Die Burg dient als Schutz und Vorposten für die Kreuzritterburgen in Tyros und Sidon. Die Burg wird 1139 vom König von Jerusalem und Grafen von Anjou Fulko I. (beziehungsweise V.) von dem Atebeg von Damaskus Sihab ad-Din erobert. Bei seinem Eroberungsfeldzug, dem auch die Stadt Jerusalem nicht entgeht, erobert Saladin 1190 die Burg Beaufort. Während des fünften Kreuzzuges erlangt Kaiser Friedrich II. die Macht über das heilige Land. In einem Abkommen von 1140 regelt der Burgherr Sultan as-Sahli Ismail von Damaskus die Übergabe von Burg Beaufort an die Kreuzritter. 1260 verkauft Julian von Sidon die Burg an die Templer. Die Templer bauen die Burg Beaufort weiter aus. Trotz aller Bemühungen der Templer wird die Burg Beaufort 1268 von dem Mameluken Baibars I. erobert. Die Templer fliehen nach Akkon und Tortosa. 1617 wird die Burg von Osmanen erobert und als Verwaltungssitz genutzt. Seit einem Erdbeben 1837 ist die Burg nur noch eine Ruine und wird als Steinbruch genutzt. Die Burg Beaufort erhält erst 1975 wieder Bedeutung, als die Hisbollha, die strategisch gut gelegene Burg, zu einer Festung gegen Israel ausbaut. 1982 wird Burg Beaufort von der israelischen Armee eingenommen und erst im Jahr 2000 wieder verlassen.